Berichte des NABU Hambergen aus 2016



Auf diesen Seiten möchten wir Ihnen unsere getätigte Arbeit und Perspektiven für eine lebenswerte Zukunft vorstellen.


Alle Berichte:

Moorbuchübergabe bei der KGS

23.11.2016: Eigentlich waren Christin Pape (Klasse 8.5) und Tammo Freese (Klasse 8.4) nur gekommen, um zur Feierstunde anlässlich der Übergabe der Moorpatenschaft das Fotobuch an den neuen siebten Jahrgang zu übergeben. Zum 14ten Mal, denn so lange gibt es die Patenschaft zwischen der NABU-Ortsgruppe und der KGS „Am Wällenberg“ schon. Seitdem kämpfen Schule und die NABU-Aktiven gemeinsam gegen die Austrocknung des Heilsmoores bei Wallhöfen. Natürlich, sie waren fleißig! Christin und Tammo zählten zu den ca. 160 SchülerInnen, die im letzten Winter bei Eiseskälte Unmengen an Kiefern im Heilsmoor (und auch im Springmoor) abgesägt und herausgetragen haben. Der Förderverein unserer Schule und der Samtgemeindebürgermeister Hr. Kock hatten ihren Einsatz schon mit einem spontan ausgegebenen Frühstück gewürdigt.

Was niemand wusste: Dietmar Wonneberger (NABU) hatte die Arbeiten akribisch genau  dokumentiert – in Berichten und Bewerbungen, die er verschiedenen Gremien zukommen ließ.

Ein Schreiben ging an die BINGO-Umweltstiftung. Ergebnis: Eine Ehrenurkunde für die Teilnahme am „Niedersächsischen Umweltpreis 2016“.

Damit nicht genug! Der NABU Niedersachsen würdigte die Aktivitäten rund um’s Moor mit dem 1. Platz beim „Jugendnaturschutzpreis 2016“!  

Dietmar hatte auch eine Dokumentation an die Stiftung „Helfer-Herzen“ geschickt, einem Zusammenschluss von NABU Deutschland, Deutschem Kinderschutzbund, Deutscher UNESCO-Kommission und dm-Drogeriemarkt. Auch dort fand unser Moorprojekt Anerkennung – in Form des „dm-Preises für Bürgerengagement“! Was die Prämiengelder angeht, war man sich schnell einig: Sie werden vor allem für die Fortführung des Moorprojektes verwendet. Wenn es einen Überschuss gibt, dann steht er für andere Umweltprojekte zur Verfügung!

Das war natürlich Freude pur bei den NABU-Vertretern und allen anwesenden SchülerInnen!!! Vor allem Christin und Tammo wussten anfangs gar nicht, wie Ihnen geschah. Nun muss überlegt werden, wie diese Botschaften an alle „Mittäter“ (des inzwischen 8.Jahrganges) im vergangenen Winters weitergegeben werden.

Zur Feierstunde anwesend waren alle Siebtklässler, die nun hochmotiviert in ihr Patenschaftsjahr starten. Sie hatten ihr Patenschaftsrevier bereits am 22. September zum Kennenlerntag in Augenschein genommen. Eine weitere frohe Botschaft konnte eine Schülergruppe um Mika Himmelstoß beisteuern: Sie hatten eine – bis dahin in diesem Areal für ausgestorben gehaltene Pflanzenart – wiederentdeckt: den Sonnentau (eine empfindliche fleischfressende Moorpflanze). Wir sehen also: Es lohnt sich, weiter zu machen!!!  Noch sind die empfindlichen feuchtigkeitsliebenden Pflanzen auffindbar – das Gebiet kann wieder zu einem „gesunden“ Biotop werden.

 

Unsere Chancen sind gut wie nie seit Beginn des Moorprojektes: In vielen Bereichen halten SchülerInnen und NABU-Mitglieder den Aufwuchs von Kiefern und Birken durch manuelles Entkusseln zurück. Dort, wo unsere Kräfte nicht mehr ausreichen und die Bäume zu groß werden, greift in diesem Jahr der Landkreis Osterholz ein – durch maschinelle Hilfe. An mehreren Stellen werden zusätzlich durch Fachkräfte und Bagger Gräben verschlossen, durch die bisher das Moor entwässert wurde. Dadurch wird Niederschlagswasser wieder angestaut – wir sehen also einer langfristigen Renaturierung entgegen! Für die nächsten vier Jahre stehen dafür finanzielle Mittel im Landkreis bereit. Wenn das kein Grund ist, optimistisch zu sein…

Ein Erfolgsmodell, wenn Schule, NABU und Landkreis zusammenarbeiten? Daran gibt es keinen Zweifel! Mit dieser Unterstützung im Rücken jedenfalls Grund genug für die NABU-Ortsgruppe und die KGS „Am Wällenberg“ Hambergen, auch im nächsten Winter  wieder entkusseln zu gehen! 

Weitere Infos:

  • Die Fotos stammen von Wladimir Bykovetz (dem Schulassistenten der KGS)
  • Das Moorbuch wurde von Deborah Oettinger (Kl. 7.1) und Luis Buhl (Kl. 7.3) übernommen.

Text: Thomas Köhring

Weihnachtsmarkt 2016

Der festlich erleuchtete Stand
Der festlich erleuchtete Stand

In diesem Jahr war der NABU Hambergen wieder auf dem Weihnachtsmarkt vertreten. Mit unseren Angeboten über Nistkastenbau, Honig und Saft von der Streuobstwiese, sowie Informationsbroschüren und Infos über den Wolf gab es regen Zulauf. Dieses Jahr wurde erstmals eine Liste aller Preise ausgehängt, die der NABU Hambergen erhalten hat, sowie eine Übersicht über alle unsere Projekte.

Die Getränke, die wir gegen eine Spende ausgaben, stammten zum Teil aus der Ernte unserer Äpfel von der Streuobstwiese.

Viele Gespräche ergaben sich zwischen den Besuchern und den NABU-Aktiven. Auch auf dem nächsten Weihnachtsmarkt wird der NABU wieder vorhanden sein und die Kontakte pflegen. 

Auch die KGS stellte sich dar mit Schautafeln über das Moorprojekt, die Entkusselungsarbeiten sowie das grüne Klassenzimmer. Gerade die Kooperation mit der KGS ist ein Garant dafür, die Jugendlichen an die Natur heranzuführen. 

 

Text: F.Martin, Bilder: D.Wonneberger, K.Andersen, F.Martin

NABU Hambergen ist Preisträger der dm-Aktion "HelferHerzen"

Auch im Jahr 2016 wurde "HelferHerzen - der dm-Preis für Engagement" bundesweit verliehen. Hiefür gingen knapp 10.000 Bewerbungen ein. Im Elbe-Weser-Dreieck waren es 102 Anmeldungen. Der NABU Hambergen konnte einen der acht regionalen Preise, dotiert mit € 1.000.-, entgegennehmen. Titel unserer Bewerbung war "NABU und Schule für Moor-und Klimaschutz". Das Foto zeigt Jürgen Röper, Dietmar und Christel Wonneberger (4., 5. und 8. von links) bei der Preisübergabe.

Mehr Informationen gibt es hier: http://deine-wesermarsch.de/2016/10/18/helferherzen-preis-fuer-ehrenamtlichen-verein-aus-der-wesermarsch/

Bild: dm, Text: Dietmar Wonneberger

NABU pflanzt Baum des Jahres 2016

Julian Fischer, Jürgen Röper und Heino Hüncken
Julian Fischer, Jürgen Röper und Heino Hüncken

Aufgrund des 20-jährigen Bestehens der NABU-Gruppe Hambergen wurde eine Winterlinde von Jürgen Röper gepflanzt. Er leitete in diesen zwei Jahrzehnten mit großem Erfolg die Gruppe.

Gepflanzt wurde sie in Anwesenheit der Gemeinde- und Samtgemeinde-bürgermeister (Gerd Brauns und Reinhard Kock) und unter „Aufsicht“ der Sponsoren, 35 Gästen und NABU-Mitgliedern.

Die Linde steht auf den höchsten Punkt des Buchenbuschweges in Hambergen, von dem man bei gutem Wetter einen herrlichen Blick über das Teufelsmoor bis nach Bremen und Worpswede hat.

 Dieses Projekt begann im vergangenen Jahr mit einem Feldahorn. Er wurde vom Bürgermeister unserer Patengemeinde Steinhagen im Beisein der deutschen Baumkönigin gepflanzt. Auch für die nächsten neun Jahre stehen die Paten bereits fest. Initiatoren sind Julian Fischer und Heino Hüncken. Bereits 2008 startete die Samtgemeinde Hambergen das Projekt Hochzeitswald neben der Streuobstwiese des NABU mit weit über hundert heimischen Laubbäumen und seit vergangenem Jahr steht ein Exemplar des als Jahrtausendbaumes ausgerufenen Gingkos auf dem Gelände unserer Partnerschule (Kooperative Gesamtschule) mit der wir gemeinsam unser Moorprojekt durchführen.

Text und Bilder: Dietmar Wonneberger

Kopfweidenschnitt auf der Streuobstwiese

Schnitt mit schwerem Gerät
Schnitt mit schwerem Gerät

Auf der 1,4ha großen Streuobstwiese neben dem alten Rathaus stehen außer den 60 Obstbäumen auch zwölf Kopfweiden. Damit sich der typische Kopf der Weiden entwickeln kann, müssen die Zweige im Abstand von 2-3
Jahren zurückgeschnitten werden.
Die entfernten Ruten wurden zur Benjeshecke aufgeschichtet. Sie finden aber auch als Flechtzaun zur
Abgrenzung der Wege im Garten der Artenvielfalt der KGS Hambergen Verwendung.

Die Vermorschung der Weiden und die Entstehung von Höhlen bieten einer großen Zahl von Insekten, Säugetieren und Vogelarten einen vielseitigen Lebensraum. Damit haben diese Bäume eine große Bedeutung für den Artenschutz. Früher waren die Kopfweiden an Wasserläufen landschaftsbildprägend. Da die Ruten heute nur noch wenig Verwendung finden, sind diese Bäume selten geworden.

Text und Bilder: Dietmar Wonneberger

Arbeitseinsatz am Schäferberg mit dem BUND

Der BUND und der NABU nach dem Einsatz
Der BUND und der NABU nach dem Einsatz

BUND Bremen und NABU Hambergen arbeiten gemeinsam in einem Eidechsenbiotop.

Auf einer Sandheidefläche südlich von Hambergen ist die geschützte und leider selten gewordene Zauneidechse heimisch. Etwa 400 Induvidien wurden im Rahmen einer Diplomarbeit

gezählt. Aber auch die Waldeidechse fühlt sich in diesem Gebiet wohl.

Die kleinen Reptilien benötigen zum Aufwärmen schattenfreie Plätze um sich sonnen zu können, deshalb wurden bei schönem Wetter Bäume beseitigt, damit die Fläche besser beschienen wird und da die Tiere Sandflächen für ihre Eiablage benötigen, entfernte die Gruppe in einem Bereich die Besenheide. Auf einem Nachbargrundstück, das durch einen 30m breiten Graben getrennt ist, leben weitere Eidechsen und um die beiden Gebiete zu verbinden, wurden Flächen freigesägt, um den Tieren den Zugang zu den neuen Gebieten zu erleichtern. Ein abschließendes Essen beendete den erfolgreichen Arbeiteinsatz.

Text: Dietmar Wonneberger, Bilder: L. Hoffmann und S. Eisend

Entkusseln des Heilsmoores

Schule und NABU gemeinsam im Moor!

Auch in diesem Jahr wurde wieder im NSG Heilsmoor und zum ersten Mal auch im NSG Springmoor entkusselt, um im Gelände unerwünschtem Pflanzenaufwuchs zu verhindern, und um so die Moorflächen zu retten. Seit 12 Jahren besteht ein Patenschaftsvertrag zwischen der Gesamtschule am Wällenberg und dem NABU Hambergen zur Rettung des Heilsmoores.

Auf diese Art soll die Entwässerung gestoppt werden. Stets im Januar arbeiten die Siebtklässler, Aktive des NABU und der Biologischen Station Osterholz-Scharmbeck gemeinsam im Hochmoor um es von schädlichem Bewuchs zu befreien. Kiefern und Birken entziehen dem Hochmoor Wasser, und um die Kulturlandschaft der Heidefläche des Springmoores zu erhalten, dürfen Bäume das Gelände nicht beschatten.

Bis jetzt waren insgesamt rund 2.000 Schüler und Schülerinnen mit Astscheren und Bügelsägen bei den Aktionen im Einsatz. Hierbei lernen die Schüler das Moor kennen und werden für Fragen und Werte des Klima- und Naturschutzes sensibilisiert.

Als Dankeschön für die Mitarbeit der Schüler bietet der NABU am Ende des Schuljahres verschiedene Aktionen in der Natur an. Auch der Samtgemeinde-bürgermeister war in diesem Jahr wieder mit dabei und bedankte sich gemeinsam mit dem Förderverein der Schule mit einem Frühstück bei allen Beteiligten.

 

 

Bilder und Bericht: Dietmar Wonneberger