Zwischen Mauerseglern und Fledermäusen

31.07. Gerold Wieting berichtet:
Die Gärtnerei Kronacker, Verlüßmoor, hatte im Rahmen ihres Ferienprogramms zu einer Exkursion über Einsatzmöglichkeiten von Nisthilfen und ihren Bewohnern eingeladen.
Die NABU-Gruppe Hambergen, welche die Führung übernommen hatte, konnte am Alten Rathaus in Hambergen über 30 kleine und große Gäste, begrüßen.

Jahreszeitlich bedingt konnten noch die NABU-Projekte „Nisthilfen für den Mauersegler“„Streuobstwiese mit Insektenhotel“„Fledermaushilfe“ am Bahnhof Oldenbüttel und das „Schleiereulenprogramm“ eindrucksvoll vorgestellt werden.

Gerold Wieting begrüßte über 30 Gäste und
stellte zunächst das Mauerseglerprojekt vor:
44 künstliche Nisthilfen sind eingesetzt, 2 Kästen wurden 2005 bebrütet und exakt dieselben sind
in diesem Jahr wiederum belegt, 2 Paare bevorzugten natürliche Nischen am Alten Rathaus. Die NABU-Gruppe möchte erreichen, dass der Bestand an Mauerseglern in Hambergen stabil bleibt und möglichst weiter ausgebaut wird. Hier konnte anschaulich dargestellt werden, dass künstliche Nistangebote sehr effektiv sein können, wenn mehr und mehr natürliche Nistmöglichkeiten verloren gehen. 

Wolfgang Vogel stellte die Streuobstwiese mit dem Insektenhotel (Nisthilfen für Insekten) vor, er stieß dabei auf großes Interesse. Er wies auf die Pflege der Wiese unter schwierigsten Bedingungen hin, obwohl Schafbeweidung und Maschineneinsatz Erleichterungen darstellen. Ziel ist, bessere Voraussetzungen für Bestand und Erhalt der Streuobstwiese zu schaffen; die geologischen Gegebenheiten dafür sind nicht optimal.

Gerhard Becker gab Einblicke in die aktuelle heimische Vogelwelt und stellte die noch im Brutgeschäft befindlichen Vögel vor. Das war jahreszeitlich bedingt nicht ganz einfach, und so war auch nur noch ein Grünspecht zu hören, während am Himmel nur noch Mauersegler, Mehl- und Rauchschwalben kreisten. Für das kommende Frühjahr, so Gerhard Becker, wird die NABU-Gruppe Hambergen einen „Exkursionsplan“ mit entsprechenden Führungsangeboten vorstellen, die Einblicke und Eindrücke in die Vielfalt der Lebensräume und ihren Bewohnern im Bereich Hambergens vermitteln sollen.

Fledermäuse am Oldenbütteler Bahnhof konnten die Exkursionsteilnehmer beim Ausflug aus einem Ganzjahresquartier beobachten und Einzelheiten über das Projekt zur Sicherung des Ganzjahresquartieres erfahren. Die baulichen Sicherungsmaßnahmen sind mit dem NABU-Fledermausexperten Axel Röschen, Leiter der Umweltpyramide Bremervörde, und dem Landkreis abgestimmt, der auch eine Teilfinanzierung übernommen hat. Die Kinder reagierten sehr spontan auf die vielen Flattertiere, die in Gruppen das Gebäude verließen. Die NABU-Gruppe Hambergen wird unter der Fledermaus-Projektleiterin Petra Manthey, Dipl.-Biologin, das Programm für Fledermäuse in Hambergen weiter entwickeln, so dass neben der aktiven Hilfe u.a. auch Exkursionen und Aktionen für und mit Kindern angeboten werden können.

Schleiereulen in Oldenbüttel rundeten das NABU-Programm ab. Zu Gesicht bekam die Gruppe den Nachtvogel zwar nicht, wohl aber konnten laute Rufe aus einem Nistkasten heraus vernommen werden. Dort stehen, nach einer sehr schlechten Hamberger Brutsaison, 3 Jungtiere kurz vor dem Ausflug; sie werden in den kommenden Tagen außerhalb des Kastens noch einige Zeit zu hören und, bei ein wenig Glück, auch zu sehen sein.

Herr Schenk, Veranstalter dieser Exkursion, bedankte sich bei den Teilnehmern für das große Interesse, und den NABU-Mitarbeitern für die vermittelten Eindrücke.