NABU-Streuobstwiese - Bäume pflegen und zur reichen Ernte erziehen

Obstbäume auf der Streuobstwiese in Hambergen sorgfältig einer fachmännischen Betrachtung und der Pflege zu unterziehen. Das haben wir unter der Anleitung von Kurt Erfurt an den letzten Wochenenden mit doppeltem Nutzen gemeinsam getan. Die Bäume sind gepflegt, wachsen einem neuen Erntejahr entgegen und wir haben vieles dazugelernt. Der abschließende Klönschnack bei Kaffee und Kuchen bot den richtigen, die Gemeinschaft fördernden Abschluss eines erfolgreichen Hilfseinsatzes.

 

Ein Obstbaum darf nicht zu viel Frucht tragen, dass die Äste brechen. Andersherum nehmen in falsche Richtung wachsende Äste anderen das Licht und minimieren das Wachstum und damit auch die Ernte. Krone und Leitäste, wie sollen sie wachsen? Wie und wo wird ein Ast eingekürzt? Welche Äste darf oder muss man herausschneiden, ohne dass der Baum und die Ernte leidet? Welches Werkzeug ist gut und sinnvoll, damit Äste nicht ungewollt geschädigt

werden?

Viele Fragen, auf die Kurt Erfurt eine Antwort hat. Sein Wissen hat er bei unserem Treffen am Samstag, den 2. März bereitwillig mit freiwilligen Helfern und Interessenten geteilt.

 

Die Obstbäume der Streuobstwiese boten sich dazu als Musterbeispiel an. Bereits die letzten Treffen auf der Wiese gingen einher mit reger Diskussion: „Baumretter“ gegen „resolute Erzieher“, Gnade gegen Schnitt, richtiger Schnitt gegen Verstümmelung. Dabei wurden Astschere und Säge ganz praktisch eingesetzt, um den Bäumen ein gepflegtes Aussehen zu geben und ihnen mit dem richtigen Schnitt zu gutem Wachstum zu verhelfen.

 

So wurde nebenbei auch deutlich, dass abseits der geltenden Lehrmeinung viel Freiheit bleibt, einen Baum zu gestalten. Zum Beispiel mal ein weiteres Jahr warten, um zu schauen, was der Ast bringt. Oder noch diese Ernte abwarten, weil die Blütenansätze doch unverkennbar sind.

Jetzt bleibt noch das gespannte Warten auf den „richtigen“ Frühling. Auf die Obstblüte, auf das Wachstum im Sommer, auf die Erntezeit im Herbst. Von nun an werden die Bäume mit anderen Augen betrachtet. Fachmännisch sozusagen. Um zu sehen, ob der Schnitt richtig war.

Ob sich der Baum so entwickelt, wie wir uns das vorgestellt haben. Und ob es mit dem angeeigneten Wissen zuhause im eigenen Garten genauso gut klappt.

 

Text: Matthias Moritz

Bilder: Dietmar Wonneberger

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