Niedersächsischer Umweltpreis 2018 der Bingo-Umweltstiftung

Das Bild zeigt den niedersächsischen Umweltminister Olaf Lies, Dietmar Wonneberger vom NABU Hambergen und den Landtagsabgeordneten aus Osterholz-Scharmbeck Axel Miesner bei der Preisübergabe (Foto Simona Bednarek).
Das Bild zeigt den niedersächsischen Umweltminister Olaf Lies, Dietmar Wonneberger vom NABU Hambergen und den Landtagsabgeordneten aus Osterholz-Scharmbeck Axel Miesner bei der Preisübergabe (Foto Simona Bednarek).

Eine der großen naturschatzfachlichen und na­turschutzpolitischen Herausforderungen ist die Schaffung eines Biotopverbundes auf mindes­tens 10 % der Landesfläche, wie es im BNatSchG vom 29.07.2009 gefordert wird.

In unserer oftmals ausgeräumten Kulturland­schaft ist es für die Arten überlebenswichtig ge­eignete Korridore und Trittsteinbiotope zu fin­den, um ihren Lebensraum zu wechseln und sich genetisch auszutauschen.

 

Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung wür­digt daher im Jahr 2018 herausragende Projekte, die zu einer erfolgreichen Biotopvernetzung bei­getragen haben.

 Im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung im Niedersächsischen Landesmuseum Hannover übergaben Umweltminister Olaf Lies und die Vorstandsvorsitzende der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung (NBU), Sigrid Rakow, die Preise an die Gewinner. Eine Fachjury hatte die Projekte aus 46 Wettbewerbsbeiträgen ermittelt.

Umweltminister Olaf Lies: „Die Entwicklung von Biotopverbundsystemen ist eine der wichtigsten Aufgaben im Naturschutz, um nicht nur die Artenvielfalt zu erhalten, sondern auch um den Folgen des Klimawandels entgegen zu wirken. Ich danke daher der Bingo-Umweltstiftung, die das Thema Biotopverbund zu einem wichtigen Förderschwerpunkt der Stiftung entwickelt hat. Jedes einzelne Projekt, das an der Auslobung des diesjährigen Niedersächsischen Umweltpreises teilgenommen hat, trägt zum Biotopverbund bei. Für Ihr Engagement und Ihre Begeisterung für die Sache möchte ich Ihnen sehr herzlich danken.“

Der NABU Hambergen arbeitet gemeinsam mit der KGS Hambergen seit mehr als fünfzehn Jahren im NSG Heilsmoor, um das Moor auf 80ha Fläche von Kiefer- und Birkenbewuchs freizuhalten. Ohne den Einsatz der NABU-Aktiven und der Schülerinnen und Schüler wäre dort ein Wald entstanden, das Moor hätte seine biologische Funktion als Moorbiotop verloren. Bis jetzt arbeiteten ca. 2.500 Siebtklässler an dem Projekt mit. Für die hervorragende Umweltarbeit wurde das Projekt vom niedersächsischen Umweltminister mit einer Urkunde geehrt.

 

Inzwischen konnte der Aufgabenbereich von NABU und Schule erweitert werden.

Die NSG Springmoor und Heilsmoor sind Bestandteil des Schutzgebietsnetzes NATURA 2000 und nur 2 km voneinander entfernt. Beide Moore besitzen Feucht- und Trockengebiete und beide werden vom Oberlauf der Hamme (LSG) tangiert. Sie fließt durch eine Wiesenlandschaft und dient als Verbindung der Biotope, besonders für Libellen und Schmetterlinge.

Für die vorkommende moortypische Fauna und Flora würden bei fehlender Entkusselung die Lebensräume schattiger bzw. ganz verschwinden, der aufkommende Bewuchs würde den Lebensraum für die vorkommenden Arten zerstören und somit eine Austausch zwischen diesen Gebieten sehr stark einschränken. Gleichzeitig könnte der Boden für die wärmeliebenden Reptilien nicht mehr erwärmt werden.

Durch die Zusammenarbeit von NABU und Schule ist es nun auch möglich, den Biotopverbund von NSG Heilsmoor und dem NSG Springmoor zu erhalten. Bereits seit mehreren Jahren wird auch die Sandheidefläche im Springmoor entkusselt, der Landkreis arbeitet parallel dazu mit schwerem Gerät in beiden Mooren.